Wägezellen einbauen & Fehlersuche
Worauf ist beim Einbau einer Wägezelle zu achten?
Beim Einbau einer Wägezelle ist auf die nachfolgenden Punkte besonders zu achten. Nur ein korrekter Einabu der Wägezelle liefert exakte Messergebnisse. Oftmals können Einbaufehler von Wägezellen bei der Kalibrierung der Wägezelle festgestellt werden.
Wägezellen von BOSCHE sind geprüft und eingemessen und die Lastrichtung ist durch einen Pfeil auf der Wägezelle kenntlich gemacht. Für einen optimalen Kraftschluss bieten BOSCHE Wägezellen entsprechend dimensionierte Befestigungsmöglichkeiten.
Beim Einbau der Wägezelle ist zu prüfen, dass keine Verspannungen am Federkörper der Wägezelle auftreten.
Kraftschluss sicherstellen
Der Untergund sollte eben sein. Die Wägezelle muss plan und vollflächig aufliegen. Es dürfen keine Überhänge vorhanden sein. Der Kraftschluss ist sicherzustellen und Kraftnebenschlüsse an der Wägezellen sind zu vermeiden. Das Gegenlager sollte steif und stabil sein.


Krafteinleitung bei Wägezellen
Auf die korrekte Einbaurichtung der Wägezelle achten: Die Kraft muss zentral in diese eingeleitet werden. Sollte dies aus bauartlichen Gründen nicht möglich sein, empfielt sich ein Wägemodul.
Kraftnebenschlüsse durch Axialkraft oder Torsionskraft sind zu vermeiden.
Spezial-Wägezellen bieten verschiedene Möglichkeiten die Krafteinleitung zentral in den Federkörper zu leiten. Durch Pendellager oder Kugelkopf gelagerte Kraftaufnehmer lassen sich Kräfte zentral in die Wägezelle einleiten. Eine besondere Form ist die Ring-Torsion-Wägezelle. Diese nimmt die Kraft über einen zentral gelagerten Messpunkt auf.
Wägemodule sind vorkonstruierte Waagenbaukomponenten, die für spezielle Anwendungen entwickelt wurden. Dabei sorgen Wägemodule für eine zentrale Krafteinleitung in die Wägezelle. Wägemodule von BOSCHE schützen die DMS Wägezellen, mit Hilfe einer mechanischen Überlastsicherung, vor Beschädigungen durch Überlastung des Wägezellenkörpers.


Einbaurichtung
Die Einbaurichtung von Wägezellen ist grundsätzlich durch einen Pfeil auf dem Federkörper der Wägezelle gekennzeichnet.

Lastfüße verwenden wenn kein Festlager gegeben ist
Höhenverstellbare Lastfüße eignen sich optimal für mobile Waagen oder wägetechnische Anwendungen, die ortsveränderlich sind.
Die Lasteinleitung erfolgt zentral in die Wägezelle. Lastfüße von BOSCHE sorgen für eine zentrale Lasteinleitung und vermeiden parasitäre Kräfte (Kraftnebenschlüsse). Durch hochwertige Lastfüße findet eine Ausgleichsbewegung statt, welche die verschiedenen Belastungszustände kompensiert.

Lasteinleitung bei einer Wägezelle
Lastrichtung
Durch die Krafteinwirkung auf die Wägezelle enstehen positive und negative Kräfte. Man spricht von Dehnung und Stauchung des Federkörpers der DMS Wägezelle. Bei der Auswahl der Wägezelle ist dies zu berücksichtigen.
Einbauposition
Die Wägezelle muss frei von benachbarten Bauteilen montiert werden. Untergrund-Beschaffenheit und Lastrichtung sind zu beachten. Die Einbauposition der Wägezelle ist so zu wählen, dass diese im Schadensfall gewechselt werden kann.
Proportionale Kraftentwicklung
Bei Krafteinwirkung auf die Wägezelle entstehen Gegenkräfte am Federkörper, sowie am Untergrund bzw. Gegenstück / Gegenlager oder an den benachbarten Bauteilen. Diese Gegenkräfte gilt es zu kompensieren so das eine lineare Krafteinleitung auf den Federkörper der Wägezelle wirkt. Hebelkräfte oder auftretende Drehmomente sollten vermieden werden.
Auswahl einer Wägezelle
Darauf ist zu achten, bevor Sie eine Wägezelle auswählen
Lastrichtung | Zug / Druck
Grundsätzlich ergibt sich die Lastrichtung aus dem Anwendungsfall. Wägezellen für Zugkraft eignen sich demnach z.B. für Hängewaagen, Kranwaagen. Plattformwägezellen sind für Plattformwaagen geeignet. Schwere Lasten wie z.B. Containerwaagen lassen sich mit Scherstabwägezellen umsetzen.
Maximallast | Nennlast
Bei der Auswahl einer Wägezelle sind Nennlast und Maximallast zu beachten. Für die Berechnung einer Wägezelle muss das Taragewicht (Eigengewicht von Behältern oder Wägeplattformen) mit berücksichtig werden. Bei der Konstruktion von Wägeeinrichtungen sind evtl.auftretende parasitäre Kräfte (Kraftnebenschlüsse) für die Berechnung der Maximallast zu berücksichtigen.
Geometrische Anforderungen an die Wägezelle
Anforderungen an eine Wägezelle sind die Baugröße, der Einbauort und die Umgebungsbedingungen. Eine Wägezelle ist immer so zu wählen, dass diese den Anforderungen entspricht und standhält. Größe und Bauform der Wägezelle sollten so gewählt werden, dass ein störungsfreier Einbau ohne Sonderanfertigung benachbarter Teile möglich ist. Es gibt Miniatur Wägezellen, die z.B. in der Robotik zum Einsatz kommen oder auch große belastungsstarke Wägezellen, welche in den Standfüßen von Silowaagen integriert sind.
Parasitäre Kräfte und Lasten
Parasitäre Kräfte an Wägezellen sind Krafteinwirkungen die z.B. durch Wind oder Haufenbildung bei einer Silowaage, auftreten können. Einseitige Belastungen, entstehende Drehmomente (Torsionskraft) und Scherkräfte, die durch Fremdeinwirkungen auftreten, sind zu vermeiden. Bereits bei der Konstruktion der Wägeeinrichtung ist dies zu berücksichtigen.
Auswahl einer Wägezelle
Unter dem nachfolgenden LINK haben wir für Sie ein kurzes PDF mit allen wichtigen Informationen zur Auswahl von Wägezellen hinterlegt.