Langer Werdegang – Kranwaagen damals und heute
Von der Federwaage zur elektronisch gesteuerten Kranwaage
Die Kranwaage ist seit jeher ein unentbehrliches Hilfsmittel zum Verwiegen von schweren Lasten. Insbesondere im Transportwesen ist die Kranwaage kaum noch wegzudenken. Ihr Name leitet sich von der Verwendungsart dieses Waagentyps her. Sie wird direkt am Hebearm eines Krans angebracht. Sobald ein Gewicht freischwebend am Karn hängt, misst die Kranwaage das Gewicht. So kann beim Be- und Entladen auch gleich das Gewicht der Ladung bestimmt werden. Gerade beim Beladen von Schiffen, wo die gleichmäßige Verteilung der Ladung unmittelbaren Einfluss auf die Manövrierfähigkeit des Schiffs hat, leistet die Kranwaage wertvolle Dienste.
Die ersten Kranwaagen entwickelten sich aus Federwaagen, welche zum Wiegen von Säcken genutzt wurde. Kernstück war hier eine Schraubenfeder, welche durch das Anhängen des Gewichts in Längsrichtung gedehnt wurde. Diese Ausdehnung, welche im hookeschen Gesetz beschrieben wird, geschieht linear, so dass zwischen Gewicht und Ausdehnung eine Proportionalität besteht. Die Messgenauigkeit der Kranwaagen, welche nach dem Federprinzip funktionierten, war allerdings nicht allzu hoch, was bei schweren Lasten aber häufig kaum eine Rolle spielte. Das lag zum einen daran, dass die Feder mit der Zeit ausleierte und zum anderen war diese Messmethode auch abhängig von der Schwerkraft, welche sich je nach geografischer Lage unterscheidet.
Die moderne Kranwaage, wie sie in der heutigen Zeit verwendet wird, funktioniert elektronisch und ist mit einer Wägezelle ausgestattet. Diese Zugkraftsensoren sind mit einem Dehnungsmessstreifen ausgestattet, welcher die Verformung der Wägezelle durch die Gewichtseinwirkung in einen elektrischen Impuls umwandelt. Dieses Signal wird an eine Kontrolleinheit weitergeleitet, welche dann über eine digitale anzeige das entsprechende Gewicht ausgibt. Moderne Kranwaagen arbeiten zudem mit Funk oder WLAN, so dass die gemessenen Werte auch an einer entfernten Messstation abgelesen werden können. Die Genauigkeit der modernen Kranwaage ist um einiges höher als die der Federwaage, kann sich aber nicht mit der hohen Genauigkeit einer Präzisionswaage messen.